Projektreise 2012 – Tag 2

12. Juni 2012

Blogpost hochladen, warm duschen, Akkus von Handys und Kameras laden – das alles fiel heute morgen flach – denn der Strom war noch nicht wieder zurückgekehrt. So machten wir uns nach Katzenwäsche und mit Restakkus auf den Weg, um weitere abgeschlossene und zukünftige Projekte zu besuchen. Vorgenommen hatten wir uns für heute ein strammes Programm: Wir wollten den größten Teil des Matale sub-county abfahren, um 5 fertige Brunnen und 3 zukünftige Projektstandorte zu sehen. Allerdings hatten wir so einige Hindernisse nicht bedacht…

Gleich nach dem Frühstück fuhren wir zum Matale Health Center, um den Wassertank zu sehen, an dem das Team auf der Projektreise im letzten Jahr mitgebaut hatte. Dort traf Falco (der letztes Jahr auch mit auf Projektreise in Uganda war) alte Bekannte wieder: Doctor Paul ist der „in-charge“ im Matale Health Center, der Falco gleich mit einem „Hey, I remember you, how have you been?“ begrüßte. Er stand uns mit Dorothy, einer ehrenamtlichen Gesundheitshelferin, die von unserem Partner EMESCO ausgebildet wurde, in einem Interview Rede und Antwort. Sie erzählten uns, dass der Wassertank nicht nur von der Klinik, sondern auch von den Menschen aus der Umgebung und Schulkindern einer benachbarten Schule genutzt wird. In der Regenzeit kommen sie alle gut mit dem Wasser aus, in der Trockenzeit allerdings reicht die Kapazität des Tanks nicht, um alle zu versorgen. Deshalb bat uns Dorothy, einen weiteren Tank für die Klinik zu bauen, was wir sicherlich im Hinterkopf behalten werden.

Dann ging es auf holprigen Wegen weiter zum Nyaburungi-Brunnen, der auch etwas mit der Projektreise im letzten Jahr zu tun hat: Jill, die auf der letzten Projektreise mit war, hat nach ihrer Rückkehr nach Deutschland das Lauffieber gepackt – sie hat ihre eigene MyAid-Aktion gestartet, ist mehrere Marathons gelaufen, hat dafür Kilometergeld bekommen und so das Geld für ihren eigenen Brunnen zusammen gesammelt – den, ihr ahnt es wahrscheinlich, Nyaburungi-Brunnen. Die Menschen, die wir am Brunnen getroffen haben, waren unglaublich dankbar für den Zugang zu sauberem Wasser und haben uns gebeten dir, liebe Jill, diesen Dank weiterzuleiten – Weebale, Jill!

Emotional ergriffen und mit neuer Energie machten wir uns auf den Weg zum dritten Projekt des Tages: der Mugasara-Wasserstelle. Dort erwartete uns ein Erdloch, das mit schlammfarbenem Wasser gefüllt war, auf dem sich unzählige Insekten befanden. Ganz klar, dass die Menschen der Mugasara-Gemeinde dringend einen Brunnen benötigen. Die Vorkehrungen dafür haben wir auch schon getroffen, ihr dürft also gespannt bleiben.

Weiter sollte es zum Kahanami-Brunnen gehen. Was dann allerdings passierte, seht ihr hier:

Nachdem wir alle Hindernisse überwunden hatten – es gab noch an zwei weiteren Stellen umgestürzte Bäume – schafften wir es endlich zum Kahanami-Brunnen. Dort warteten bereits Mitglieder des „Watersource-Committee“, die maßgeblich an der Wartung, Instandhaltung und Säuberung des Brunnens beteiligt sind – die „Chairperson“ organisiert die Wartung, Instandhaltung, Säuberung und Hygieneschulungen, der „Caretaker“ ist für die tägliche Säuberung und Instandhaltung zuständig und der „Treasurer“ kümmert sich um die Verwaltung Geldes für Wartung und Instandhaltung. Die „Chairperson“ bedankte sich in einer kurzen Rede für den Brunnen. Und auch wir sagten ein paar Worte zu der Gemeinschaft, die sich zu dem Zeitpunkt am Brunnen versammelt hatte. Nachdem wir dann noch Fotos gemacht, mit einzelnen Menschen gesprochen und die GPS-Koordinaten erfasst hatten, machten wir uns auf den Weg zum nächsten Projekt.

Doch dann trat ein Hindernis ein, mit dem wir auch nicht, oder zumindest nicht in so heftiger Form gerechnet haben…auf dem Weg zum Kaburaisoke-Brunnen zog ein Gewitter auf. Wir haben dem Regen aber getrotzt und es tatsächlich bis zum Brunnen geschafft, einige Fotos gemacht, GPS-Koordinaten ermittelt und waren dann schleunigst wieder auf dem Pick-Up.

Allerdings ging es dann nicht, wie geplant, noch zu 4 weiteren Projekten, sondern nach Hause ins Trockene. Dort erwartete uns ein lieber Freund – der Strom. Und so sitzen wir jetzt schon den ganzen Abend an den Steckdosen und arbeiten daran euch mit vielen, vielen Infos zu versorgen.

Also, bleibt gespannt!

Bis morgen,

eure Anna

Weitere Beiträge