Projektreise Nov. 24 – Tag 4 “Hope (Hoffnung)”
Jill Willems
Projektreise 2024
10. August 2015
Nach einer 31-stündigen Anreise über Belgrad, Abu Dhabi, Entebbe und unzählige Schotterpisten sind wir gestern Nacht um 23 Uhr endlich im Hotel in Kibaale angekommen – ohne Gepäck und fertig wie die Brötchen. Nachdem wir unsere einzigen Klamotten kurz im Waschbecken durchgewaschen hatten, sind wir direkt in komaartigen Tiefschlaf verfallen.
Heute ging es dann um 10 Uhr ins Office von Emesco, unserer Partnerorganisation. Dort haben wir das ganze Team begrüßt und bei Tee über unsere anstehenden Projektbesuche gesprochen. Außerdem gab es für die beiden Water Officer von Emesco eine Überraschung, denn für eine bessere Kommunikation und Berichterstattung haben wir zwei Smartphones mitgebracht. Diese wurden freudig entgegengenommen und direkt ausgetestet. Nach einer kleinen Einführung von Danijel haben die beiden direkt mit Fotos und E-Mails zu unserem Team in Deutschland Kontakt aufgenommen.
Noch vor dem Lunch ging es bei strahlendem Sonnenschein los “on field”. Dank einer großzügigen Spende von Christines Familie konnten wir einige Jerrycans ins Auto laden und an den Brunnen verteilen.
Bugaiga
Dieser Tiefbohrbrunnen wurde am 24.02.2015 fertig gestellt und hat ausgezeichnet funktioniert. Der Zaun war intakt und Ainabyona Akanga (ein Bewohner in der Gemeinde) hat uns herzlich empfangen. Insgesammt 57 Haushalte profitieren von dem Brunnen, denn die alte Wasserstelle war circa 2,5 Kilometer entfernt. Die Gemeinde ist dank des neuen Brunnens gewachsen und auch seitdem hinzugezogene Bewohner wurden über Hygiene und den richtigen Umgang mit dem Brunnen aufgeklärt. Eine Mutter hat uns durch den Dolmetscher mitgeteilt, dass Sie sich gern direkt mit uns unterhalten würde, jedoch nie die Möglichkeit hatte, Englisch zu lernen. Auch für ihre Kinder würde Sie sich eine Primary School in der Umgebung wünschen, denn bisher gehen die Kinder der Gemeinde auf eine private Schule, die ungefähr 25.000-30.000 Uganda Schilling (ca. 6-8€) für drei Monate kostet – viel Geld für die Eltern, die größtenteils von Landbau leben.
Kakoomi
Der Kakoomi Brunnen wurde schon im Jahr 2003 von der Regierung gebaut, ging jedoch relativ schnell kaputt. Das Rohr dieses Tiefbohrbrunnens hatte Löcher und wurde daher ganze 12 Jahre nicht genutzt. Erst mit der Reparatur des Brunnes können die acht Haushalte und die angrenzende Schule mit 258 SchülerInnen das Wasser des Brunnens pumpen. Ganz überrascht hat uns hier die 32 Jahre alte Nyamahunge, die Chairperson an diesem Brunnen ist, denn obwohl Sie in an diesem Morgen ein Kind geboren hat, nahm Sie sich Zeit für uns. Das Neugeborene in ein Tuch gewickelt saß Sie auf einer Bank und ebeantwortete geduldig unsere Fragen.
Kyakanagi
Auf der Fahrt zum Kyakanagi-Brunnen zogen sich schon erste dunkle Regenwolken vor dem zuvor strahlend blauen Himmel zusammen. Als wir aus dem Auto stiegen um den Brunnen zu besichtigen ging dann ein typisch tropischer Wolkenbruch los und wir flüchteten in das Haus von zwei alten Damen. In dem dunklen Vorraum hatten wir zunächt Probleme überhaupt zu erkennen wer in dem Raum war. Doch dann lachten uns ein paar interessierte Kindermünder an und so war der erste Kontakt ganz leicht. Nach einer Weile geleitete uns Sayuni Matovvi (Chairperson der Umgebung und des Dorfes) zu dem Brunnen. Auch hier haben wir uns über einen gut funktionierenden Brunnen und einen intakten Zaun gefreut. Außerdem berichtete Sie ganz stolz, dass sie pro Haushalt 500 Uganda Schilling sparen um anfallende Reperaturen bezahlen zu können. Dieses Geld können sie sammeln, denn durch das saubere Wasser gibt es weniger Krankheiten in der Gemeinde und damit auch weniger Arztbesuche die bezahlt werden müssen.
Imaara
Den Imaara-Brunnen hatten wir schon in 2014 besucht. Leider war der Zustand damals nicht zufriedenstellend, sodass wir Emesco mit einem Follow-Up Besuch beauftragt hatten. Dieser hat zu einem Erfolg geführt, denn wir fanden einen funktionierenden Brunnen vor und auch der Zaun machte einen stabilen Eindruck. Leider war es schon sehr spät. Die Sonne war schon untergegangen und es wurde immer dunkler. Daher mussten wir uns mit Fotos und den Gesprächen beeilen.
Nach einem langen und ereignisreichen Tag haben wir zum Abendessen dann eben die Info von Emely, dem Leiter von Emesco erhalten, dass unser Gepäck es leider nur bis Kampala geschafft hat. Vor morgen Mittag ist also nicht damit zu rechnen. Wir werden also auch Tag 4 in der gleichen Kleidung antreten und uns bleibt nur die Erleichterung darüber, dass Gerüche auf Fotos nicht mitgeliefert werden. 🙂
Ganz viele Grüße aus Uganda von Danijel, Christine und Bianca