Projektreise Nov. 24 – Tag 4 “Hope (Hoffnung)”
Jill Willems
Projektreise 2024
26. November 2018
Mit einer Mischung aus Vorfreude und Ehrfurcht stieg ich in Berlin in den Flieger gen Nepal, um unser erstes Wasserprojekt in diesem wunderschönen Land zu besuchen. Und um einen ersten Eindruck von der Kultur, den Menschen und dem Leben hier zu erhaschen.
Nach rund 10 Nächten in der bunten Hauptstadt Kathmandu, dem Hippiezentrum Phokara und dem kleinen Dorf Dedhgaun kann ich nun zum ersten Mal meine Eindrücke und Gefühle einigermaßen in Worte fassen.
Die Nepalesen (be-)grüßen sich stets mit vor dem Herzen gefalteten Händen und dem Ausruf Namasté – „Ich grüße das Göttliche in dir“ oder auch „Ich ehre in dir den göttlichen Geist, den ich auch in mir ehre – und ich weiß, das wir somit eins sind.“
Für mich ist diese nepalesische Grußformel eine Metapher für die Kultur des Landes und die Herzen ihrer Menschen. Ich durfte bereits die unterschiedlichsten Menschen kennenlernen – Bauern, NGO-Manager, Schulkinder, Businessleute, Taxifahrer, Ärzte. Alle haben sie eines gemeinsam: diese ehrliche Herzlichkeit, diesen wohlwollenden Blick, der einem – auch wenn es hart kitschig klingt – das Herz öffnet. Sie sprechen sich gegenseitig mit „Dai“ oder „Bai“ – großer Bruder, kleiner Bruder, bzw. „Bahini“ oder „Didi“, kleine Schwester, große Schwester an.
Wenn Gäste zu einem besonderen Anlass kommen, gibt es ein farbenfrohes Ritual: Jeder Gastgeber, das können auch entfernte Verwandte oder Nachbarn sein, tupft dem Besuch Tikka, ein knallrotes Pulver auf die Stirn, hängt ihm eine Blumenkette um den Hals, gibt ihm Blumen in die Hand und begrüßt mit “Namasté”.
So erging es Raphael und mir unter anderem bei unserer Ankunft in Dedhgaun, dem Dorf, in dem wir für die Projektbesichtigungen übernachten. Und auch bei einer Schule, hoch in den Bergen, der Friends of Nepal e.V. (FOC) Computer zur Verfügung gestellt hat. Hier wurden wir von über 100 Schülerinnen und Schülern einzeln begrüßt – wie wir danach aussahen, kannst du dir sicher vorstellen.
Was für einzigartiger und auch ergreifender Moment.
Ich bin unendlich dankbar für die Gastfreundschaft und Liebenswürdigkeit, die uns die Familien unseres lokalen Partners Friends of Children e.V. Nepali Team entgegenbringen.
Auf ganz bald
Eure Bea von 2aid.org