Kani Pani – erster Projektbesuch in Nepal

4. Dezember 2018

Kani Pani – das ist Nepali und bedeutet Trinkwasser. Und das gibt es jetzt auch in Rakuwa, einem Bergdorf rund 90 km südlich von Pokhara, der zweitgrößten Stadt Nepals.
Dank der Unterstützung unserer deutschen Partnerorganisation Friends of Children Nepal e.V. (die vor Ort vor allem innovative Bildungsprojekte initiiert und fördert) und ihrem nepalesischen Team sowie der großzügigen Spende von Günter Wulf, haben nun 75 Menschen in 15 Familien direkten Zugang zu sauberem Wasser. Und ich habe mir nun vor Ort angesehen, was für einen Unterschied das in ihrem täglichen Leben macht.

Nepal belegt Platz zwei der wasserreichsten Länder weltweit

Nepal ist nach Brasilien das Land mit den größten Wasserreserven weltweit. Und trotzdem ist die Wasserversorgung vor allem in den ländlichen Gebieten zum Teil katastrophal. Denn Wasser gibt es zwar in Fülle, aber nicht dort, wo die Menschen sind.

So auch in Rakuwa. Die Quelle, von der die Dorfbewohner ihr Wasser holen mussten, befand sich in einem Tal, das nur über einen steilen, unbefestigten Pfad erreichbar war. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie die Menschen das vor der Wasseranlage gemacht haben. Vor allem während des Monsuns wurde Wasserholen zu einer Rutschpartie mit gefährlichem Balanceakt.

Weg zur alten Wasserstelle

Man kann sich also vorstellen, wie glücklich und dankbar die Dorfbewohner daher über die neue Wasserversorgung sind – und dementsprechend fiel auch die offizielle Eröffnungszeremonie aus, mit der sie seit Anfang des Jahres auf uns gewartet haben. Es gab viel Tikka, viele Blumen, viele Reden, viel Essen, etwas Bier (Danke nochmal, lieber Raphi!) und viele fröhliche Gesichter.

Nach der Zeremonie, die direkt neben dem großen Tank stattfand, schauten wir uns die Solaranlagen und die einzelnen Wasserhähne der Familien an. Sie nutzen das Wasser zum Kochen, Waschen, Zähneputzen, fürs Vieh und auch zur Bewässerung ihrer Gärten, in denen sie vor allem Gemüse zur Selbstversorgung anbauen.

Für mich war es besonders spannend, das Projekt vor Ort zu sehen, da es ganz anders funktioniert als unsere Brunnen in Uganda. Da sich die Wasserquellen meist tief in den Tälern befinden, könnten wir hier mit unseren ugandischen Handpumpen gar nichts ausrichten. Man benötigt eine automatische Pumpe, die aktuell durch 11 Solarpanel betrieben wird. Die elektrische Pumpe pumpt das Wasser über einen Schlauch hoch in den Tank, von wo es über einen anderen Schlauch auf die verschiedenen Haushalte verteilt wird. Im Sommer funktioniert das richtig gut. Um auch im Winter einen hohen Wasserdruck zu garantieren, sollten noch zwei weitere Solarpanel installiert werden.

Ich bin froh und stolz zu sehen, was wir hier bewirken können und hoffe, dass wir in Zukunft weitere Projekte in Nepal umsetzen werden. Dazu habe ich mir bereits einige potentielle Projekte angesehen und mich mit verschiedenen Organisationen, die in den unterschiedlichsten Teilen des Landes aktiv sind, getroffen. All diese Informationen, Eindrücke, Ideen und Gedanken nehme ich nun mit nach Deutschland und freue mich darauf, sie mit dem Team zu besprechen.

Und zu guter letzt ein großes Dankeschön an euch alle, die ihr unsere Arbeit unterstützt und diese wichtige Arbeit in Uganda und Nepal sowie die Projektebesuche ermöglicht!

Wasser ist Leben.
Eure Bea

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