Zugang zu sauberem Wasser für 322 Menschen in Erdbebenregion in Nepal

19. April 2021

Seit einigen Jahren haben wir neben Uganda ein zweites Projektland und finanzieren damit auch Wasserprojekte in Nepal. Im Februar 2018 wurde unser Pilotprojekt fertiggestellt und unser Team-Mitglied Bea konnte sich während der Projektreise im Dezember 2018 selbst ein Bild vom Projekt machen und hat auch gesehen, wie dringend weitere Hilfe in Nepal notwendig ist. 

Wir haben uns dann entschieden ein nachhaltiges und großes WASH-Projekt zu unterstützen. WASH steht für Water, Sanitation and Hygiene – Wasser, Sanitäreinrichtungen und Hygiene sind Voraussetzung für Gesundheit.

Zugegebenermaßen ist die Entscheidung nicht direkt nach Projektvorstellung gefallen, denn wir wollten sicherstellen, dass das investierte Geld wirklich für die Projektumsetzung eingesetzt wird und wir den Umfang des Projektes uneingeschränkt verstehen. Zugleich war dies das erste Projekt, das wir in Kooperation mit der Non-Profit-Organisation „KarmaFlights Foundation Nepal“ umgesetzt haben. 

Im Folgenden möchten wir euch das Stulphat Naya Basti – WASH Projekt in Gorkha vorstellen. 

Erdbebengeschädigte Region ohne Zugang zu sauberem Wasser

Die Region Swara im Distrikt Gorkha (im Norden von Zentralnepal) wurde 2015 vom Erdbeben in Nepal hart getroffen. Die Region liegt in der Nähe des Epizentrums des Erdbebens in Barpak. Bis heute konnten dort nicht alle Häuser wieder aufgebaut werden. Insbesondere die Wasserversorgung in der Region war schlecht: Die Bewohner der Region und die Schüler einer Schule im Dorf mussten weitgehend Wasser aus dem nahegelegenen Fluss holen und dies zum Kochen, Trinken und Waschen nutzen.

Da der Fluss aber auch von Tieren genutzt wird und sich Schlamm und Sand im Flussbett befindet, ist das Wasser verunreinigt und führt immer wieder zu Cholera, Typhus und anderen hygienebedingten Krankheiten. Ärztinnen und Ärzte gibt es in der Nähe nicht, sodass zur Behandlung der Krankheiten weite und komplizierte Reisen vorgenommen werden müssen. Zudem sind die Arztkosten eine enorme finanzielle Belastung. Darüber hinaus haben nicht alle Haushalte eine Toilette in ihrem Haus.

Permanenter Zugang zu sauberem Wasser für 18 Haushalte und 127 Schulkinder

Der Baubeginn war für Juli 2020 geplant, musste wegen der Corona-Pandemie aber verschoben werden. Am 31. Oktober 2020 haben die Bauarbeiten für das WASH Projekt begonnen. 

Für den Bau von 

  • 1 Wassertank zum Auffangen des Wassers aus einer Wasserquelle
  • 2 Wassertanks als Wasserreservoirs 
  • 1 Wasserhahn für die Schule und 
  • 18 Wasserhähnen für die einzelnen Haushalte
  • 14 Toiletten

wurden Materialien gekauft (zum Beispiel Zement, Rohre, Wasserhähne etc.) und in die Region Gorkha transportiert, teilweise aus der 100 Kilometer entfernten Stadt Pokhara. Hier bekommt ihr einige Eindrücke von der Bauphase:

Die Bauarbeiten gingen schnell voran, was auch an der hohen Motivation der Gemeindemitglieder lag. Denn während des Baus hatten 25 Gemeindemitglieder für etwa zwei Monate lang eine feste Arbeit, darunter auch viele Frauen. So konnte ein Arbeitslohn von umgerechnet 2800€ in die Gemeinde gebracht werden.

Eigentlich sollten 22 Haushalte über dieses Projekt Zugang zu sauberem Wasser erhalten, aber 4 Haushalte konnten aufgrund der geografischen Lage und technischer Schwierigkeiten nicht angeschlossen werden, weil sie kurz zuvor umgezogen waren. Sie werden nun über eine andere Wasserversorgung ans Wassernetz angeschlossen.

Am 31. Dezember 2020 hat uns dann die freudige Nachricht erreicht, dass das Projekt fertiggestellt wurde. Am 17. Januar 2021 konnte das Projekt offiziell eingeweiht werden. Hier seht ihr ein paar Bilder von der Einweihungsfeier:

Erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt

2aid.org hat sich mit 10.940€ Spenden an diesem Projekt beteiligt. Die Gemeinde hat zusätzlich 3.235€ investiert, sodass das Projekt mit einer Gesamtsumme von 14.175€ umgesetzt wurde.

332 Menschen in einer sehr abgelegenen Region haben hiermit dauerhaften Zugang zu sauberem und sicherem Wasser erhalten und können dies zum Trinken, Kochen, Waschen und für die Körperhygiene nutzen. Insbesondere junge Mädchen können sich so in geschütztem Raum waschen und müssen dies nicht am öffentlich zugänglichen Fluss tun. Die Schulkinder können ihr Geschirr nun am Wasserhahn an der Schule spülen. Das spart Zeit und schützt vor Krankheiten!

Wir freuen uns sehr, dass wir das Projekt zusammen mit KarmaFlights umsetzen konnten und damit einen Beitrag zum Aufbau der Region Gorkha nach dem Erdbeben von 2015 leisten können.

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