Projektreise Nov. 24 – Tag 2 “Oh Happy Day”

19. November 2024

KyaKyarwa-Well

Am zweiten Tag „on field“, d.h. unterwegs zu unseren Projekten, war alles unter dem Motto „Happy“. Zuerst ging es über steile, lehmige Wege zur St. Julius Muziizi War Memorial Primary School. Der Head Teacher Anatoli Kirigweijjo empfängt uns mit einem strahlenden Lächeln. Nach dem traditionellen Eintrag in das Gästebuch der Schule erzählt uns Anatoli, wie glücklich er über unsere Hilfe ist. Er hat noch nie solche „improved“ Latrinen gesehen, wie die, die wir der Schule geschenkt haben. Mit der Einweihung der Latrinen hat er extra auf uns gewartet, denn er wollte uns erst danken, bevor er sie für die 170 Mädchen und 225 Jungs freigibt. 

Wir gehen mit allen Kindern zu den neu gebauten Latrinen und weihen sie gemeinsam ein. Ein wahrhaft glücklicher Moment für alle, den wir euch gerne auf unseren Social-Media-Kanälen zeigen. Eine Schülerin kommt aus der Schar an Kindern auf uns zu, spricht ihren Dank an uns und unsere Spender aus. Christine ist 14 Jahre alt und besucht die sechste Klasse der Schule. Sie erzählt uns, dass sie später mal Ärztin werden möchte, daher ist ihr Hygiene sehr wichtig und sie freut sich sehr, mit den neuen Latrinen einen sauberen Rückzugsort zu haben.

Die 14 jährige Christine - Schülerin der St. Julius School.
Die 14 jährige Christine – Schülerin der St. Julius School.

Einen Tank konnten wir hier leider nicht bauen, da es an dieser Schule keine permanenten Gebäude gibt. Die Klassen werden in Lehm-Bambus-Hütten unterrichtet, die nicht stark genug sind, um der Witterung zu trotzen. Daher kann man auch keine Regenrinnen und Tanks an solchen Gebäuden bauen, es muss schon ein Backsteinhaus sein. Aber solch ein Haus haben sie leider (noch) nicht. Sie bitten uns um Hilfe in Deutschland, um die Spende für ein solches Gebäude anzufragen – was wir hiermit gerne tun. 

Wir sind sehr happy über die vielen freundlichen und fröhlichen Kinder und bedanken uns bei allen für den herzlichen Empfang. Weiter geht es zur letzten Schule auf unserer Reise – der Happy Times Nursery and Primary School

Diese Schule ist nicht nur optisch eine Ausnahmeerscheinung. Die Direktorin Goreta wohnt selbst auf dem Schulgelände, direkt daneben steht ein großer Felsen, um den herum die anderen Schulgebäude gebaut sind. Die kleineren Primary Klassen haben keine permanenten Gebäude, der Rest ist in Backsteinhäusern untergebracht. Im Zimmer des Head Teacher Thaddeus hängt ein 3 Jahres Plan, in dem definiert ist, welchen Meilenstein die Schule bis wann geschafft haben möchte und wer dafür verantwortlich ist. So etwas Zielstrebiges haben wir in Uganda selten gesehen. Der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Thema Bildung und wie man das beste Umfeld für die Kinder schaffen kann, steckt in dieser Schule in jedem drin. Die 430 Schüler werden von 19 Lehrern unterrichtet. Das Thema Wasser & Hygiene wird von der Lehrerin Grace als Sanitation Teacher besonders fokussiert. Sowohl die Direktorin Goreta als auch der Head Teacher Thaddeus sind überschwänglich glücklich über den Erhalt der neuen Latrinen und des Wassertanks. Sie bedanken sich ganz herzlich bei uns und erzählen uns, wie sehr wir ihnen damit helfen, den Kindern ein gesundes und glückliches Leben zu bereiten. Besonders die 50 Internatsschüler profitieren von der direkten Wasserquelle auf dem Schulgelände. Früher mussten sie über 1 km laufen und eine stark befahrene Straße überqueren. 

Zum Dank wird uns von den Kindern ein traditioneller Tanz mit traditionellen Instrumenten aufgeführt. Happy Times – der Name ist hier wirklich Programm. Nach der Vorstellung dürfen die Schüler uns noch Fragen stellen – ein Schüler möchte wissen, warum wir so etwas wie Brunnen und Tanks bauen. Die Antwort ist schnell gefunden: Wasser ist die Quelle allen Lebens, ohne Wasser gibt es keine Bildung, keine Gesundheit und keine Happiness.

Wir sprechen noch mit ein paar Schülern über die Dinge, die sie glücklich machen und was sie später einmal werden wollen. Dann verabschieden wir uns mit einem lachenden Gesicht und freuen uns über diese tollen, glücklichen Momente.

Die gestern und heute besuchten Schulen sind alle Teil des 24 Gute Taten Adventskalenders in 2023. Durch den Verkauf des Kalenders konnten wir diesen 6 Schulen in Uganda Zugang zu sauberem Wasser und sicherer Hygiene schaffen. Wir danken allen Unterstützern und natürlich dem 24 Gute Taten Team, die uns das Vertrauen geschenkt haben, unsere Projekte in ihren Kalender mit aufzunehmen.

Mit vollen Herzen aber leeren Bäuchen geht es erstmal ins Büro von Emesco zum Mittagessen.

Getreu des heutigen Mottos “Happy”, lassen wir es uns auch nicht nehmen, bei Emesco ein paar sehr schöne Geschenke abzugeben. Die Frauen und Männer, die im Büro arbeiten, erhalten von uns Businesskleidung von Spendern aus Deutschland. Die Anzüge, Hemden und Poloshirts gefallen den Männern sehr gut, während die Frauen Kleider, Jackets und Blusen anprobieren. Es ist wie auf einem großen Basar und jeder bekommt am Ende, was ihm passt und gefällt. Alle sind sehr glücklich und tragen stolz ihre neuen Outfits.

Die gute Laune nehmen wir weiter mit zu unserem ersten Brunnenprojekt auf dieser Reise. In Kihura steht ein ganz besonderer Brunnen für uns: der Günter Wulf In Memoriam Brunnen. Diesen Brunnen hat 2aid selbst gespendet und widmet ihn einem ganz besonderen Menschen: Günter Wulf, er war ein langjähriger Begleiter und Spender unserer Organisation. Er hat erst alleine und später mit seiner Foundation 16 Brunnen mit uns gebaut und ist für uns eine Art Ehrenmitglied. Wir gedenken ihm mit diesem Brunnen und schaffen eine lebensbringende Erinnerung. Wir hoffen, dass auch er glücklich ist, dort wo er jetzt ist. Die Menschen, die von dem Brunnen in Kihura nun sicheres Wasser beziehen, sind jedenfalls sehr glücklich. Sie klatschen schon bei unserer Ankunft und bedanken sich mehrfach für diese Erleichterung in ihrem Leben. Bisher mussten sie 2 km laufen, um sicheres Wasser zu holen, jetzt haben sie direkt im Tal eine saubere Quelle. Der Brunnen liegt eingebettet in einer tollen Landschaft und nachdem wir das alte Wasserloch besucht haben, sind wir sehr froh, dass wir hier helfen konnten. Wir haben den Bewohnern von Günter und seinem Einsatz erzählt und die Menschen in Kihura haben versprochen, dass sie sich sehr gut um den Brunnen kümmern werden, damit er vielleicht sogar so lange hält, wie Günter alt geworden ist. 

Zufrieden geht es für uns zum zweiten Brunnen am heutigen Nachmittag. In Kyakyarwa steht ein erst vor 2 Wochen eingeweihter Brunnen. Die Menschen in den umliegenden Gemeinden, sowie der naheliegenden Schule sind sehr glücklich, jetzt endlich sicheres und sauberes Wasser zu haben. Ein Bewohner berichtet uns davon, dass er jetzt nicht mehr 2 km laufen muss bis zum nächsten Brunnen, um Trinkwasser zu holen, ein anderer freut sich darüber, dass er nun endlich weiße Hemden tragen kann, da das saubere Wasser die Hemden rein wäscht. Alle Menschen, die sich heute mit uns am Brunnen getroffen haben, sind unheimlich dankbar. Der Chairman des lokalen Councils Emanuel schickt Grüße und Dank nach Deutschland. Er verspricht, dass sie sich gut um den Brunnen kümmern werden, damit sie lange sicheres Wasser haben.

Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir sind einfach nur HAPPY.

Zurück im Hotel erfahren wir am eigenen Leib, wie es ist, wenn man kein Wasser hat. Zum Duschen mussten wir uns mit Kanistern und Trinkwasser-Resten aushelfen, denn im Hotel war der Tank leergelaufen. Dafür haben wir aber eine extra große Portion Katogo – Kochbanane mit Gemüse – bekommen und schicken euch ganz viele Happy Thoughts nach Hause. Hoffentlich kommt ihr morgen wieder mit auf die Reise.

Euer Projektreise Team – Patty, Matt, Kristin & Jill

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