Projektreise Nov. 24 – Tag 4 “Hope (Hoffnung)”
Jill Willems
Projektreise 2024
22. März 2015
… manche sind ganz unscheinbar und man erkennt sie erst auf den zweiten Blick.
Wir hatten das Glück, auf unserer Projektreise letztes Jahr im April, einen solchen stillen Helden zu treffen:
George ist 34 Jahre alt und Vater von 5 Kindern. Zusammen mit seiner Frau Margreth lebt er in Kateete im Westen Ugandas. Er ist ein durchweg pflichtbewusster Mensch und setzt sich für die Verbesserung der Lebensumstände in seiner Gemeinde ein. Doch was macht ihn zum Helden?
George war schon lange bewusst, dass die Wasserstelle, aus der die Menschen seiner Gemeinde tranken sehr gefährlich ist. Das dicht bewachsene, tiefe Loch war nicht nur Stolperfalle sondern auch voller Bakterien, die zum Beispiel Typhus auslösen können.
Als George von der frohen Nachricht erfuhr, dass Emesco und 2aid.org planen, der Gemeinde einen Brunnen zu bauen, meldete er sich sofort als Mitglied des Wasserkommittees. Er übernahm die Rolle des Caretakers, denn er will allzeit dafür sorgen, dass die Gemeinde sicheren Wasserzugang hat. Vom ersten Tag an war er beim Brunnenbau dabei und eignete sich das Wissen über dessen Funktionalität an. Er half, wo er nur konnte, er trug die schweren Betonringe mit und zog die Muttern fest. Er fühlte sich von Beginn an zuständig für diese Wasserquelle, denn ihm waren die Vorteile sehr bewusst. Er wusste, dass nicht nur seine Familie von diesem Brunnen profitieren wird und der Brunnen das Leben in der Gemeinde erleichtern wird. Er erinnert sich an die letzte Regenzeit, die den Weg zur Wasserstelle überflutete und noch mehr Krankheiten in die Gemeinde brachte. „Doch jetzt wird alles anders und ich werde die Wasserstelle funktionstüchtig halten“ waren seine Gedanken.
Wenn der Brunnen heute einen Mangel aufweist, zum Beispiel wenn der Zaun defekt ist oder die Kette geölt werden muss, ist George sofort zur Stelle. Auch die schwierigeren technischen Angelegenheiten klärt er umgehend, denn er weiß, dass sicheres Wasser Leben bedeutet und er trägt die Verantwortung hierfür.
Um die Kosten für eine größere Reparatur tragen zu können, beschloss er ein Schwein zu kaufen. Dieses ist quasi die Geldanlage der Gemeinde. Mittlerweile ist das Schwein gewachsen und wird sich zu einem guten Preis verkaufen lassen, wenn es gebraucht wird.
In seiner Gemeinde ist George durch seine Rolle als verantwortungsbewusster Caretaker ein sehr angesehener Mann – ein kleiner, stiller Held. Es ist schön, ihn getroffen zu haben!
Liebe Grüße,
Jill, Bianca & Johanna