Projektreise 2023 Tag 6 – Mwebale Muno – vielen Dank

30. September 2023

Christine verteilt Jerry Cans in Karaguusa.

Der letzte Tag „on field“ bricht an. Es ist Samstag, eigentlich der Tag für Feld- und Hausarbeit. Wir treffen im Laufe des Tages dementsprechend viele Menschen an den Brunnen an.

Gestartet wird direkt in Karuguuza- hier steht ein 12 Jahre alter Brunnen von uns. Er wird immer noch stark genutzt und versorgt fast 2.000 Menschen. Weil wir so viel vorhaben, halten wir uns hier nicht lange auf. Das Büro von Emesco befindet sich in unmittelbarer Nähe, sodass wir uns über ein regelmäßiges Monitoring keine Sorgen machen müssen.

Der nächste Stop ist Kikonge. Ein sehr steiler und matschiger Pfad bringt uns zum 3 Jahre alten Brunnen. Der Schutzzaun ist sehr gepflegt und auch sonst sind wir sehr zufrieden mit der Instandhaltung. 35 Haushalte entnehmen hier ihren Wasserbedarf und legen auch Geld zusammen, wenn mal etwas repariert werden muss. So soll es sein. Zufrieden geht es weiter zu Nummer 3 des Tages.

Nyabusojo ist leider das genaue Gegenteil – ein Tiefbohrbrunnen, der nicht mehr funktioniert. Die Rohre sind verrostet und es kommt dementsprechend kein Wasser mehr. Die Gemeinde hatte ihr Bestes versucht und einen Teil der Rohre erneuert – leider vergebens. Es müssten in einem Rutsch alle 13 Rohre ersetzt werden- die Kosten dafür können sich die 50 Haushalte nicht erlauben. Wir reden von umgerechnet 1.000€ für Plastikrohre, denen der Rost nichts anhaben kann. Die Gemeinschaft wird versuchen, einen für sie machbaren Beitrag aufzubringen, aber auch wir wollen hier unbedingt helfen. Die nächste sichere Wasserquelle ist von hier nicht fußläufig zu erreichen, sodass im Moment wieder unsicheres Wasser genutzt wird. Wir freuen uns über eure Unterstützung!

Es geht durch die sonnige Mittagshitze nach Muhangaizima. Wir treffen auf einen 13 (!) Jahre alten Brunnen. Dies ist unser 5. Projekt gewesen- wir empfehlen euch, das heutige Video dazu auf Instagram anzusehen. Die Menschen scheinen gerade Mittagspause zu machen, so dass wir keine Fragen loswerden können. Der Brunnen macht aber einen sehr guten Eindruck und sieht gepflegt und gewartet aus. Wir bitten Emesco, hier jedoch noch mal nach zu fragen, wann die Kette das letzte Mal geölt wurde und gegebenenfalls einen Zaun nachzurüsten.

In Irama gibt es viele Ameisen – wie Christine schmerzhaft feststellen musste. Auf der Suche nach einem Schattenplatz setzte sie sich mitten in einen Ameisenhügel. Also stehen doch wieder alle in der Sonnenhitze und bewundern den 10 Jahre alten Brunnen. Offensichtlich gut gepflegt und mit eigenen Mitteln repariert – so ist der Brunnen noch in der Lage, viele Jahre als sichere Wasserquelle zu dienen. Wir bedanken uns herzlich bei den anwesenden Gemeindemitgliedern und lassen ein paar Jerrycans da.

Eine halbe Stunde fahren wir über sehr holprige Strecken: Steine, Schlamm und schmale Pfade statt geteerter Straße. Wir kommen in Kyakijoka an und wünschen uns direkt, wir hätten noch Kleiderspenden übrig. Die Gegend ist sehr ärmlich und sehr weit abgelegen. Der Brunnen ist von 2013 und funktioniert noch. Glücklich sind wir aber über die Instandhaltung nicht. Unser Ingenieur von Emesco- Johnsus- erklärt den anwesenden Gemeindemitgliedern sehr deutlich, dass der Brunnen ihre Verantwortung ist und nur sie dafür sorgen können, dass sie noch lange sicheres Wasser haben. Er spricht die mangelnde Einölung sowie den fehlenden Zaun an. Er wünscht sich außerdem, dass die hochgewachsenen Gräser um den Brunnen zurückgeschnitten werden. Er erklärt den Frauen und Kindern, dass die dunklen Gräser und das ablaufende Wasser einen guten Nährboden für Frösche darstellen. Und wenn irgendwo Frösche sind, dann kommen auch die Schlangen. Wenn die Gemeinde also nicht möchte, dass ihre Kinder von Schlangen gebissen werden, dann sollten sie schnell handeln und statt der Gräser lieber einen Zaun bauen. Wir verabreden, nächstes Jahr wieder zu kommen und zu kontrollieren, ob unsere Tipps alle umgesetzt wurden. Die zahlreichen Kinder begleiten uns zum Auto und wir fahren weiter über unebene Wege in Richtung Kitonezi.

Dieser Brunnen versorgt über 35 Haushalte seit 11 Jahren. Wir treffen leider niemanden an, der uns weitere Informationen geben kann, daher heißt es jetzt erstmal Mittagessen. In einem lokalen Restaurant bekommen wir einheimische Spezialitäten – ein Teller kostet umgerechnet 2€, bei uns unvorstellbar.

Wir sind von der Hitze schon ziemlich geschafft, haben aber noch 2 Projekte auf unserem Plan und raffen uns auf. Durch eine traumhafte Landschaft, jedoch abseits jeglicher Infrastruktur fahren wir in den Ort Humgaramba. Sobald wir entdeckt werden, rennt eine Schar an Kindern hinter dem Wagen her und folgt uns bis zum Brunnen. 1800 Menschen sollen hier wohnen und die Wasserquelle nutzen. Es ist die einzige Quelle weit und breit. Die Kinder umzingeln uns immer mehr, sind interessiert an unserer Haut und unseren Bildern und Videos. Johnsus ist sichtlich enttäuscht von der Instandhaltung. Er erklärt den Menschen vor Ort, wie sie selbst durch das Reinigen des Rinnsteins und Graben von Abflusskanälen die Verunreinigung der Quelle Verhindern können. Er verspricht des Weiteren, den Director von Emesco hier mit ins Boot zu holen. Der Director wird mit dem Local Council Chairman ein Gespräch führen, um den Umgang mit dem Brunnen zu verbessern und die Verantwortlichkeit der Gemeinde erneut klarzustellen. Wir merken uns auch diesen Brunnen als erneute Destination für die nächste Projektreise vor. Die Schar von Kindern bringt uns bis zum Auto und läuft noch freudestrahlend hinterher, während wir uns in Richtung Kitutu bewegen.

Der neue Brunnen aus diesem Jahr ist ein schöner Abschluss unserer Projektreise. Wir werden von einer völlig aufgekratzten Menschentraube zum Brunnen begleitet. Viel Gelächter, Danksagung, Freude und Adrenalin begleiten unsere Gespräche. Die rund 100 Haushalte sind sichtlich erleichtert, nicht mehr das direkt an den Brunnen angrenzende Wasserloch nutzen zu müssen. Damit schließen wir unseren Monitoring-Report über 41 Projekte! Es war wie immer ein erlebnisreiches Abenteuer. Die Eindrücke müssen wir jetzt erstmal verarbeiten- aber wir haben alle das Gefühl: was wir hier bewegen, ist richtig und wichtig! In diesem Sinne:

Mwebale Muno (Vielen Dank) fürs Lesen.

Amaize Bwomezi (Water is life)!

Weitere Beiträge