Nguse-Brunnen: Das Engagement der Familie Jaschik

12. Mai 2016

Ein Interview mit Frau Jaschik über ihr ehrenamtliches Engagement bei 2aid.org und in ihrem Heimatort.

FamJaschik

Frau Jaschik, wir freuen uns sehr, dass Sie und Ihre Familie 2aid.org beim Bau des Nguse-Brunnens unterstützt haben. Bitte erzählen Sie ein wenig von sich: Wer sind Sie? Wo kommen Sie her? Was tun Sie gern und was ist für Sie wichtig?
Wir sind eine Familie mit 2 fast erwachsenen Töchtern und leben in Iserlohn. Gemeinsam ist uns eine soziale Grundeinstellung. Wir lieben es Tennis zu spielen und verreisen gerne gemeinsam.

Und wo haben Sie das erste Mal von 2aid gehört? Wie und warum sind Sie auf die Idee gekommen uns zu unterstützen?
Von 2aid.org haben wir in einem Zeitungsartikel gelesen, der von Christine (eine der Mitarbeiterinnen von 2aid) berichtete und von der speziellen Hilfe, die in Uganda geleistet wird.
Über die Wichtigkeit von sauberem Trinkwasser muss man nicht lange reden. Die tatkräftige Hilfe einiger junger Menschen, die so viel bewirken können, hat uns sofort beeindruckt.
Dass wir durch unsere Spende „unser“ eigenes Projekt verwirklichen können, macht die ganze Aktion greifbar und genau diese konkrete Hilfeleistung gefällt uns! Auch unsere beiden Töchter sind bei dieser Art der Hilfe hautnah dabei.

Wie hat Ihre Familie/Ihr Umfeld auf diese Idee reagiert? Gab es jemanden Speziellen, der eine besondere Reaktion gezeigt hat?
Außerhalb unserer Kernfamilie hatte bisher noch niemand von der Möglichkeit beim Brunnenbau finanziell zu helfen gehört. Das Interesse war groß – vielleicht wird es bei geeigneter Gelegenheit mal eine myaid-Aktion geben?!

Das würde uns natürlich sehr freuen! Unser Motto lautet „Erlebe deine Hilfe“. Wie haben Sie Ihre Hilfe beim Bau des Nguse-Brunnens erlebt?
Mit Spannung hat unsere Familie im Internet mit verfolgt, wie sich der Brunnenbau entwickelt hat. Informationen per email und in Bildern – zuerst ein mit Manneskraft ausgehobenes Loch, dann die einzelnen weiteren Schritte, bis letztendlich das Wasser aus dem Hahn floss….

Sie engagieren sich nicht nur bei 2aid.org. Welche Projekte unterstützen Sie und was liegt Ihnen dabei besonders am Herzen?
Hilfestellung für Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, ist uns schon lange ein dringendes Anliegen. Seit Jahren unterstützen wir persönlich Patenkinder in Südamerika oder Indien, um diesen eine Schulausbildung und damit eine aussichtsreiche Zukunft zu ermöglichen.


Seit Anfang 2015 engagieren wir uns in unserer Stadt für 2 Flüchtlingsfamilien. In der örtlichen Zeitung wurde Paten gesucht, auf diesem Weg lernten wir ein junges Paar aus Eritrea mit einem behinderten und einem frühgeborenen Kind kennen, das in Iserlohn in einem Flüchtlingswohnheim lebte – in einem 8 qm kleinen, fensterlosen Raum. Die beiden 24jährigen jungen Leute hatten Vieles erleben und erleiden müssen, wie es uns aus dem Fernsehen nur zum Teil bekannt ist. Flucht durch afrikanische Länder, monatelangen Gefängnisaufenthalt in Libyen unter inhumanen Bedingungen, lebensbedrohliche Flucht im Boot über das Mittelmeer. – Schließlich lernten die beiden sich in Italien kennen.
Wir halfen dieser Familie bei der Suche nach einer Wohnung und einem Kindergartenplatz und begleiten sie bei Behördengängen.  Für die junge Mutter konnten wir eine Lehrerin finden, die ihr Lesen und Schreiben beibringt, für den Vater haben wir eine Stelle als Hilfsarbeiter gefunden… Eine weitere Familie mit 4 Kindern aus Syrien wird von uns begleitet. Es gibt viele Dinge, die ohne Deutschkenntnisse kaum von ihnen alleine hätten bewältigt werden können.
Beide Familien sind sehr dankbar für jegliche Hilfe, die sie von uns erhalten. Sie erkennen, dass nur so eine zügige Integration möglich ist.
Diese sehr direkte Hilfe gibt uns sehr viel. Wir konnten freundliche, wertvolle Menschen  kennen lernen und interessante Dinge aus anderen Kulturkreisen erfahren.

Welche Bedeutung hat es für Sie ein eigenes Projekt realisieren zu können?
Soziales Engagement ist uns eine Verpflichtung und es macht uns ein gutes Gefühl, zu wissen, dass durch unsere Spende auf längere Sicht 1400 Menschen sauberes Wasser zur Verfügung haben.

Spenden wie Ihre ermöglichen seit 2009 über 130.000 Menschen in Uganda Zugang zu sauberem Wasser. Liebe Familie Jaschik – vielen Dank, für Ihr großzügiges Engagement in diesem Projekt und vielen Dank, dass Sie uns für dieses Interview zur Verfügung standen. – Ihr 2aid.org-Team

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