Projektreise 2014 – On field day 6

30. April 2014

Heute ist der letzte Tag “on field” unserer Projektreise und wir sind ein bisschen wehmütig, dass wir übermorgen schon wieder abreisen. Die Zeit ging einfach viel zu schnell vorbei. Heute haben wir uns schon von einigen vom Emesco-Team verabschiedet, die uns die ganze Woche bei unserer Arbeit begleitet haben: Johnsus und Suleti, beide Projektmanager bei Emesco und unser toller Fahrer Charles, der uns sicher von Projekt zu Projekt gefahren hat und dabei so manches Schlagloch sicher überwunden hat. Wir haben uns ganz herzlich bei ihnen für die tolle Begleitung und Hilfe bedankt.

Kayunga – ein Flachbrunnen
Die alte Wasserstelle, aus der die Menschen vor dem Bau des Brunnens Wasser holen mussten, können wir euch gar nicht zeigen, weil sie so zugewachsen ist mit Gestrüpp. Der Wasserstand ist sehr niedrig, weshalb es sehr lange dauerte eine Jerrycan zu füllen und sich lange Warteschlangen bildeten. Durch den Kayunga-Brunnen lassen sich die Jerrycans schnell mit sauberem Wasser befüllen und die Menschen müssen nicht mehr dafür anstehen. Dies ist einer der vielen positiven Veränderungen, erzählt uns Caretakerin Angelina.

Caretakerin Angelina
Caretakerin Angelina
Kayunga-Brunnen
Kayunga-Brunnen

Darüber hinaus sind die durch unsauberes Wasser verursachten Krankheiten stark zurück gegangen und die Eltern haben keine Angst mehr ihre Kinder Wasser holen zu schicken, da sie früher oft an der Wasserstelle gestürtzt sind. Zudem hat sich die hygienische Situation der Gemeindemitglieder seit der Wasser- und Sanitärschulung sehr verbessert. Da das Wasser seit dem Brunnenbau so sauber und ausreichend ist, können die Bewohner sogar weiße Wäsche waschen. Wir freuen uns, als Angelina uns berichtet, dass sich die ganze Gemeinde für den Brunnen verantwortlich fühlt.

Kyakijoka

Kyakijoka – ein Flachbrunnen
Am Kyakijoka-Brunnen treffen wir nur auf zwei Jugendliche, die uns leider wenig Auskunft geben können. Wir erfahren, dass 150 Haushalte an diesem Brunnen Wasser für ihren täglichen Bedarf holen. Der Brunnen ist in einem guten Zustand und auch der Zaun ist intakt.

Imara

Imara – ein Flachbrunnen
Als wir am Brunnen ankommen, sind wir erst einmal etwas schockiert: Der Zaun fehlt, der Brunnen ist dreckig und der Pumphebel ist abgebrochen. Im Gespräch mit den Dorfbewohnern erfahren wir, dass es noch kein Wasserkomittee gibt, das sich um diese Situation kümmern müsste. Auch die Hygieneschulung hat in der Gemeinde noch nicht statt gefunden, darum wird sich unsere Partnerorganisation in Uganda, Emesco, möglichst bald kümmern. Dabei wird dann auch ein Wasserkomittee gewählt. Wir machen sie dennoch auf den schlechten Zustand aufmerksam und erklären ihnen, dass sich jeder für den Brunnen verantwortlich fühlen sollte.

Nyabusojo – ein Borehole
Wir können mit dem Jeep direkt bis an den Brunnen fahren, eine ganz seltene Situation. Er steht in einem Maisfeld und der Zaun besteht teilweise aus heranwachsenden Bäumen.

Nyabusojo-Brunnen
Nyabusojo-Brunnen

Über 70 Haushalte holen Wasser an diesem Brunnen und sind sehr glücklich, dass sie nun einfachen und sicheren Zugang zu sauberem Wasser haben – vorher mussten sie über 2 Kilometer laufen um an einem Fluss Wasser zu holen. Der Chairman des Wasserkomittees, John, berichtet, dass durch unsauberes Wasser verursachte Krankheiten wie Durchfall nun seltener auftreten. Die Dorfgemeinschaft sammelt außerdem Geld um den Brunnen in einem so guten Zustand zu halten, wie wir ihn jetzt vorgefunden haben, und hat bereits 100.000 Uganda Shilling (circa 29 €) gesammelt.

Wasserkomittee in der Nyabusojo-Gemeinde
Wasserkomittee in der Nyabusojo-Gemeinde
Nyamugusa

Nyamugusa – ein Tiefbohrbrunnen
Ganze 300 Haushalte profitieren von diesem Brunnen und können über 500 Jerrycans (20 Liter) an einem Tag befüllen. Uns fällt auf, dass der Pumphebel etwas Öl gebrauchen könnte und der Zaun wieder aufgebaut werden muss. Es gibt sehr viele Kinder in der Gemeinde, die am Brunnen spielen und dabei den Zaun kaputt machen. Ein Gemeindemitglied schlägt vor, dass die Eltern verantwortlich gemacht werden sollen, wenn der Zaun durch die Kinder zerstört wird. Amos, einer der Dorfältesten, bedankt sich herzlich für die Unterstützung durch Emesco und 2aid.org, insbesondere weil vorherige Versuche von der Regierung Hilfe zu bekommen, gescheitert sind.

Kigooro – ein Flachbrunnen
Wir sind völlig perplex, als uns ein kleiner Junge entgegen kommt, der einen 20 Liter Wasserkanister auf dem Kopf trägt. Für uns ist es unvorstellbar dieses Gewicht auf dem Kopf und dazu auch noch barfuß auf dem unebenen Pfad zu balancieren. Die Eltern sind froh, dass die Kinder seit der Fertigstellung des Brunnens beim Wasserholen einen halbwegs sicheren Weg haben und nicht mehr die Gefahr besteht, dass sie im Sumpf versinken, wie es zuvor mit der alten Wasserstelle oft passiert ist. Sie sammeln pro Haushalt 1000 Uganda Shilling als Notgroschen für Reparaturen am Brunnen. Dies können sie sich nun viel besser leisten, da die Ausgaben für Medikamente monatlich um bis zu 30.000 Uganda Shilling gesunken sind, was ihnen direkt ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Kinder holen Wasser am Kigooro-Brunnen
Kinder holen Wasser am Kigooro-Brunnen
Ein Junge aus der Kigooro-Gemeinde trägt einen 20 Liter Wasserkanister
Ein Junge aus der Kigooro-Gemeinde trägt einen 20 Liter Wasserkanister
Kabasekende Jerry Line

Kabasekende – ein Flachbrunnen
Viele Menschen holen hier ihr Wasser: rund 300 Haushalte, eine Schule und ein Health Center. Früher haben sie das Wasser aus einer Pfütze im Wald geholt, die aber auch oft von Tieren genutzt wurde, beispielsweise Affen, daher war die Anzahl der Krankheiten sehr hoch. Da der Zaun durch die spielenden Kinder der Schule oft kaputt geht, überlegen wir gemeinsam mit der Gemeinde, ob es möglich ist die Schule im Wasserkomittee zu integrieren.

Jetzt sind wir ganz erschöpft. Wir wünschen euch einen schönen Tanz in den Mai, wir tanzen gleich ins Bett. Morgen werden wir alle Informationen, die wir auf der Projektreise gesammelt haben, sortieren und aufbereiten und dann geht es auch schon ans Packen.
See you in good old Germany!

Eure 3 Engel für Uganda
Bianca, Jill & Johanna

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