Projektreise 2017: Tag 2

21. November 2017

Hach ist das schön hier- Sonnenschein, 30 Grad, viele laute Vögel und grün wohin das Auge sieht. Aber genug davon- unser Field-Trip führt uns heute Morgen als erstes zur Bweyale Borehole Rehabilitation.

Dieser Tiefbohrbrunnen wurde aus der Spende eines 40sten Geburtstags repariert und trägt stolz die Inschrift „Darmstadt“. Ein uns bekanntes Gesicht taucht auf: Stevie, der lokale Chairman begrüßt uns freudig. Wir kennen ihn bereits von der St. Andrea School- diesbezüglich möchte er sich direkt auch nochmal bedanken für die Spende der Schulmaterialien.

Stevie hat eine Dankesrede vorbereitet, der Brunnen lag fast 12 Jahre brach und die 212 Haushalte in unmittelbarere Nähe mussten sich Wasser von weit entfernten Quellen holen. Die Bewohner klagten daher lange über Typhus und Wurmerkrankungen, zudem waren Kinder in Gefahr in das nahegelegene Wasserloch zu fallen und zu ertrinken. Doch das ist jetzt alles anders. Die Reparatur des Brunnen brachte Gesundheit in die Gemeinde – das Wasserkomitee kümmert sich darum das dies auch so bleibt.

Weiter geht es nach Kyamalyante – eine große Gemeinschaft von Farmern. Der Chairman des Wasserkomitees, Eduard , hält eine Rede für uns. Er beschreibt wie sehr sich das Leben mit dem Brunnen verändert hat, die Farmer sind nicht mehr krank und können besser ihrer Arbeit nachgehen, die Kinder haben endlich Zeit um in die Schule zu gehen und auch darüber hinaus ist das Leben in der Gemeinschaft hygienischer geworden. Wir weisen bestärkend darauf hin, wie wichtig es ist, dass alle sich an die Hygieneregeln halten z.B. alle Haushalte eine Latrine anlegen, die alte Wasserquelle nicht mehr aufsuchen und sich mehrmals am Tag die Hände waschen.

Und wieder heißt es für uns ab in den Pick-up Truck und über Stock und Stein in das sehr abgelegene Bucuuya. Das Gebiet ist sehr weitläufig, weshalb wir hier einen A und einen B Brunnen haben. Die Verbindungsstraße ist für uns mit dem Auto schon kaum zu schaffen- zu Fuß ist es undenkbar. Auch sind die beiden Brunnen in unterschiedlichen Regierungsgebieten zwar lassen die Namen eine Gemeinsamkeit vermuten, dies können wir nach heute jedoch nicht bestätigen.

An Bucuuya B wurden wir von einer sehr energiereichen Gemeinde begrüßt. Der Chairman der Region, Anthony, hält eine sehr lebendige Ansprache in der er auf die positiven Einflüsse des Brunnens eingeht.

Seitdem der Brunnen im Juli diesen Jahres eingeweiht wurde, hat sich in der Gemeinde viel verändert. Nicht nur hat sich der allgemeine Gesundheitszustand enorm verbessert, sie haben darüber hinaus einen wahren Start-up-Charakter entwickelt. Die rund 60 Haushalte haben selbständig einen Kindergarten gestartet, die Frauen im Dorf haben ein kleines Unternehmen für Finanzen der Farmer gegründet und es gibt verschiedene Angebote für Jugendliche wie z.B. einen Fußball-Verein. Um sich noch weiter entwickeln zu können bittet uns die Gemeinde, ihnen Schulungsmöglichkeiten in Erster Hilfe zur Verfügung zu stellen, da das nächste Health Center über 10km entfernt liegt. So könnten sie sich im Dorf selber versorgen und nur noch die Notfälle müssten nach Kibaale gebracht werden. Wir sind begeistert von der Initiative der Einwohner und hoffen, dass unser Partner vor Ort das Anliegen der Ersten Hilfe-Schulung umsetzt.

Mit einem Lachen auf den Lippen geht es nach Bucuuya A. Die Gemeinde ist seit Errichtung des Brunnens im Februar dieses Jahres stark gewachsen. Von den geplanten 50 Haushalten nutzen über 80 Haushalte den Brunnen, da die positiven Effekte einer sicheren Wasserquelle sich schnell rumsprechen. Matthias, der Chairman des Wasserkomitees und seine Mutter Agnes berichten von den großen Veränderungen in Bezug auf die gesundheitliche Situation. Die Bauchschmerzen, das Fieber und die aufwendigen Reisen ins Health Center nach Kibaale gehören jetzt der Vergangenheit an und alle sind sehr froh über die Entwicklung in ihrer Region. Christine’s Eltern hatten vor der Reise eine Spende für neue Jerry Cans bereitgestellt, diese verteilt Christine hier an die Anwesenden Mitglieder.

Danach geht es wieder zurück ins Starlight Hotel- heute gab es hier für Jill eine Premiere: warmes Wasser zum Duschen. Wie sehr man sich über die simplen Dinge freuen kann. Und damit liebe Grüße nach Deutschland oder wo auf der Welt auch immer ihr gerade seid.


Christine & Jill

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