Projektreise Nov. 24 – Tag 4 “Hope (Hoffnung)”
Jill Willems
Projektreise 2024
16. Mai 2024
Das erste Projekt an diesem Tag erreichen wir nach einer guten Stunde Fahrt. Mitujju hatten wir bereits im September 2023 besucht, damals, um den von uns reparierten Tiefbohrbrunnen an einer Primär- und einer Sekundarschule zu besuchen. Nach unserem Besuch hatte ein Unwetter das Schulgebäude stark verwüstet und wir haben kurzerhand Hilfe zum Aufbau des Gebäudes geleistet. Über das neu aufgebaute Dach kann man jetzt auch Wasser für einen Tank auffangen. Einer der Lehrer Geofrey ist anwesend und freut sich sehr über unseren erneuten Besuch. Er zeigt uns die noch nicht fertigen Klassenzimmer und scherzt ob er jetzt jedes Jahr mit uns rechnen darf. Wir freuen uns über den schnellen Bau des Gebäudes und fahren zufrieden weiter.
Eine gute halbe Stunde später erreichen wir die Good Hope Nursery & Primary School in Itomero. Hier werden wir von Dan, dem Lehrer der siebten Klasse, begrüßt. Neben dem Schulunterricht bietet diese Schule auch eine Internatsform an. Die Schlafräume sind jetzt – in den Ferien- halb gefüllt. Wir begutachten den Bau der Latrinen und des Tanks. Der Tank muss nur noch angeschlossen werden und die Latrinen bekommen noch Fliesen. Wir sind über die Schnelligkeit der Umsetzung sehr froh. Jetzt fehlt nur noch die Hygieneschulung für das Lehrerkollegium und die Schüler, damit alle den sicheren Umgang mit Hygiene und Wasser lernen. Wir verabschieden uns bis November, denn dann wollen wir den fertigen Zustand aller „24 Gute Taten“ Projekte überprüfen.
Eine weitere Schule, an der wir einen Tank und Latrinen bauen, ist die Bright Star Nursery & Primary School in Isongero. Idyllisch gelegen auf einem Plateau genießen wir erst kurz die Aussicht. Headteacher Frederik kommt aus seiner Klasse und erzählt uns, wie sehr sich die 350 Schüler über den Tank freuen. Jetzt müssen sie nicht mehr zum Brunnen unten im Dorf laufen und verpassen keinen Unterricht mehr. Seit 10 Jahren gibt es die Schule schon, doch solch eine Unterstützung gab es bisher noch nie. Die Latrinen sind nach Fertigstellung endlich ausreichend und die Kinder können den besseren Umgang mit Hygiene lernen. Wir freuen uns schon auf November!
Die dritte Schule ist die St. Francis Nursery & Primary School in Kakidamu. Über 700 Kinder besuchen diese Einrichtung. Bis jetzt haben sie keine Wasserquelle in der Nähe und nur wenige Latrinen. Man rechnet mit 1 Latrine pro 8 Kindern, hier sind es ganze 80 Kinder, die sich eine Latrine teilen müssen. Ronald ist Lehrer an der St. Francis und freut sich sehr, uns zu sehen. Wir erzählen ihm von unseren Plänen und er ist sehr glücklich über diese große Unterstützung. Bis November sollen auch hier Latrinen und Tank einen ganzheitlichen Umgang mit Wasser und Hygiene fördern. Jetzt geht es für uns in die Wohlverdiente Mittagspause.
Für Runde Nummer 2 brauchen wir ein zweites Auto, denn wir haben noch Geschenke dabei und die nehmen viel Platz ein.
Das erste Projekt am Nachmittag ist erst vor 3 Monaten fertig gestellt worden. „From our hearts“ ist eingraviert- wie passend, wurde er doch am Valentinstag eröffnet. Der Flachbrunnen bringt 100 Haushalten (ca. 600 Menschen) in Kisengya sicheres Wasser. Die am Brunnen versammelten Menschen erzählen uns stolz, dass sie die alte Wasserquelle nicht mehr nutzen und jetzt das „good life“ haben. Sie nutzen das saubere Wasser zum Waschen, Kochen, Duschen und Trinken – seitdem hat sich ihre Gesundheit sehr positiv verändert. Außerdem haben sie jetzt keine Angst mehr, die Kinder zum Wasser holen zu schicken, da diese nicht mehr ins Wasserloch fallen und ertrinken können. Zudem ist das Wasser jetzt näher bei ihnen und für all die Unterstützung bedanken sie sich ganz herzlich. Wir sollen allen in Deutschland vielen Dank ausrichten – was wir hiermit tun.
Weiter geht’s nach Kisengya-Kasenyi, einem Nachbarort des vorherigen Brunnens. Hier steht ein Tiefbohrbrunnen, der 150 Haushalte (ca. 900 Menschen) mit sicherem Wasser versorgt. In nur 3 Monaten ist die alte Wasserstelle vollkommen zugewachsen, da sie keiner mehr nutzt. Der Chairman des Wasserkommittees Tuaha erzählt uns, dass Gesundheit für seine Gemeinde das Wichtigste ist. Er hat daher gerne sein Land für den Bau des Brunnens zur Verfügung gestellt und hofft, dass wir noch viele Brunnen dieser Art in den umliegenden Gemeinden bauen können. Seine Fröhlichkeit ist geradezu ansteckend und so werden wir von einer großen Menschentraube zurück zum Auto gebracht. Plötzlich fangen die Frauen an zu klatschen, zu singen und tanzen. Diese Energie trägt uns durch den ganzen Abend…
Es ist mittlerweile schon sehr spät am Nachmittag, aber wir haben ja noch ein Auto voller Geschenke. Der letzte Stopp ist Igomero Nord – hier steht seit Ende 2023 ein Flachbrunnen für die ca. 100 Haushalte (ca. 600 Menschen). Unser Projektleiter Johnsus erklärt den Anwesenden Gemeindemitglieder die Geschichte hinter dem Brunnen. Ein Schüler des Schloßgymnasiums Benrath ist verstorben und seine Mitschüler haben ihn mit diesem Brunnen verewigt. Die Gemeinde ist sehr berührt von der Geschichte und verspricht, den Brunnen gut zu pflegen, damit der Verstorbene stolz auf seinen Brunnen schauen kann, wo er auch immer sein mag. Sie beenden ihre Antwort mit „Jamina”, was so viel wie „Amen“ heißt. Wir werden wieder von einer Menschentraube zum Auto gebracht. Die Augen werden immer größer, als sie die Jerry Cans auf unserem Auto erkennen. Jede Familie bekommt eine. Ein Meer aus gelben Kanistern verabschiedet uns in die Dämmerung.
Sehr spät kommen wir im Hotel an und lassen uns jetzt das eiskalte Stoney sowie die Chips und das Omelett schmecken.
Bist du morgen wieder mit dabei?
Bianca & Jill