Projektreise Nov. 24 – Tag 4 “Hope (Hoffnung)”
Jill Willems
Projektreise 2024
19. Mai 2024
Die ganze Woche haben wir Filmtitel als Überschriften genutzt- wem ist es aufgefallen?
Heute ist unser letzter Tag „on field“ und er beginnt mit (Trommelwirbel) warten. Unser Projektleiter hat einen privaten Termin, der sich leider nicht verschieben ließ. Und somit sitzen wir im Hotel und (tatatata) warten. Der Mittag bricht an, unser Fahrer fährt vor, doch wir müssen noch ein wenig (Tschingderassabum) warten.
Endlich kommt auch unser Projektleiter an und wir fahren Richtung Kyakadongo. Hier finden wir im Süden den ersten Brunnen. Dieser wurde Ende 2021 eingeweiht. Der Zustand des Brunnens ist genau das, was wir gerne überall antreffen würden. Er ist sauber und von einem Life Fence eingezäunt. Es gibt einen Metallrahmen um den Hebel und das Wasser läuft sauber in die Jerry Cans. Das einzige, was hier noch für die 1+ fehlt, ist die regelmäßige Ölung der Kette – sonst haben wir nichts anzumerken.
Wir stellen uns auf Rongiolo vor – das haben wir diese Woche fleißig geübt. Damit ist das Eis direkt gebrochen und die Bewohner der umliegenden Gemeinde freuen sich, dass wir sie in Ihrer Sprache begrüßen (oder zumindest versuchen).
Celivia, zeigt uns die alte Wasserstelle- ein grün-brauner tiefer Sumpf in der Nähe des jetzigen Brunnens. Früher hatte sie Angst, dass die Kinder ins Wasserloch fallen und ertrinken. Sie ist sehr glücklich, dass ihre Kinder jetzt sicheres Wasser haben und gesund sind. Heute nutzen ca. 50 Haushalte (ca. 300 Menschen) und die St. John Bosco School nur noch das sichere Brunnenwasser. Celivia möchte, dass ihre Kinder und ihre Enkel in ferner Zukunft hier sicheres Wasser finden. Das ist auch unser Plan und wir bedanken uns für die gute Pflege des Projektes. Alle Bewohner, die wir am Brunnen gesprochen haben, bringen uns zum Auto und überreichen uns als Dankeschön eine Tüte voller grüner Paprika. Mwebale Muno – vielen Dank!
Voller Zufriedenheit über den Zustand des Brunnens und Freude über das schöne Geschenk, fahren wir zum nächsten Projekt im Norden Kyakadongos. Hier finden wir einen Tiefbohrbrunnen, der bereits 2019 fertiggestellt wurde.
Der Brunnen steht in Hanglage auf einem sehr sonnigen Stück Land. Die alte Wasserstelle ist bergab zu finden. Ein sehr stabiler Zaun rahmt den Brunnen ein. Nur leider sind sowohl die Metal-Platte mit der Inschrift, als auch der Metal-Rahmen um den Hebel herum komplett verbogen. Die Bodenplatte des Brunnens ist nicht mehr mit Beton bedeckt und Steine ragen heraus. Der Chairman des Wasserkommittees, Damian, steht uns gerne Rede und Antwort, nachdem wir uns mit unserem gebrochenen Rungiolo vorgestellt haben. Er erzählt, dass 300 Haushalte (ca. 1.800 Menschen) den Brunnen nutzen. Hinzu kämen gerade in der Trockenzeit noch weitere Menschen aus dem Umland. Er wünscht sich eine weitere Quelle am anderen Ende des Dorfes, damit es an „seinem“ Brunnen nicht so lange Schlangen gibt und er die Instandhaltung besser im Griff hat. Er berichtet, dass die größte Veränderung nach dem Bau des Brunnens die Gesundheit der Dorfälteren sowie der Kinder war. Zudem mussten früher immer die Erwachsenen das Wasser holen, da die Kinder im Wasserloch drohten zu ertrinken. Der Weg hinunter war sehr steil und damit gefährlich. Damian erzählt uns, dass er in den 5 Jahren schon einmal den Brunnen reparieren lassen musste. Jetzt hat er wieder genug Geld gesammelt, um die Reparaturen zu bezahlen- am Montag geht es los. Unser Projektleiter Johnsus schickt Bilder nach der Instandsetzung. Die Sonne ist kaum erträglich, bei 31 Grad und keinem Baum weit und breit, rinnt uns der Schweiß am ganzen Körper herunter. Wir bedanken uns für die Beantwortung unserer Fragen und gehen zurück zum Auto. Die Kinder aus Kyakadongo laufen bis zur nächsten Kreuzung hinter unserem Auto her.
Der Weg führt uns nach Kyamagezi, hier steht seit Anfang 2019 ein Flachbrunnen. Der Chairman des Wasserkommittees, Moses, und eine Schar von Kindern empfangen uns freudig. Moses erzählt, dass sie früher eine offene Wasserstelle im Tal nutzen mussten und viele von ihnen oft krank waren. Er ist sehr froh, den Brunnen zu haben und kümmert sich auch gerne um seine Instandhaltung. Wir erzählen von unserem Wunsch, dass diese Gemeinde noch lange von dem Brunnen profitieren soll und halten hier ein paar Veränderungen für notwendig: der Life-Fence muss um den gesamten Brunnen eingezogen werden, die Betondecke muss erneuert und die Metallplatte neu eingefasst werden. Jetzt, nach 5 Jahren, muss ein Rohr ersetzt werden. Moses hat das Rohr und den Zement bereits gekauft und wird die Arbeiten in den nächsten Tagen erledigen. Wir freuen uns schon auf die Bilder der Verbesserungen und laufen mitsamt der Kinderschar zurück zu unserem Auto.
Als Mamas sind wir etwas erschrocken über die Leichtigkeit im Umgang mit der Machete der Kinder. Lassen wir unsere Kinder im Grundschulalter nicht einmal mit der Schere laufen, rennen die Kinder hier mit der Machete übers Feld und spielen Fangen. Was uns aber auch auffällt, ist die ärmliche Kleidung der vielen Kinder. Falls jemand uns für die nächste Reise noch Kleidung mitgeben möchte- wir nehmen sie sehr gerne. Koffer, die in Deutschland nicht mehr gebraucht werden, sind hier auch sehr willkommen. Schreibt uns einfach unter: info@2aid.org wenn ihr etwas abgeben möchtet. Danke für eure Unterstützung!
Und damit geht unsere Projektreise zu Ende. Wir bedanken uns dafür, dass ihr ein Stück mit uns gekommen seid. Wir bringen die Sonne jetzt wieder mit nach Deutschland!
Katogende – lass uns gehen!
Bianca & Jill